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In den 1930er Jahren hatte das britische Luftfahrtministerium zwei neue Eindeckerjäger in Auftrag gegeben, die Hawker Hurricane und die Supermarine Spitfire, die beide 1938 in den Squadrons Einsatz traten. Diese Maschinen unterschieden sich grundlegend von den relativ langsamen und zerbrechlichen Doppeldeckern, die die RAF-Piloten im ersten Weltkrieg geflogen hatten.

Die Jägertaktik wurde aus Theorien abgeleitet, die auf dem Konzept des Abfangens einzelner Bomber ohne Geleitschutz beruhten. Das lag daran, dass Großbritannien außerhalb der Reichweite deutscher Jagdflugzeuge lag, die von deutschen Stützpunkten starteten. Luftkämpfe zwischen Jägern galten daher als zweitrangig, wenn nicht sogar unwahrscheinlich. In Großbritannien flogen die Piloten des Fighter Command ihre Eindecker in engen V-Formationen und führten sorgfältig koordinierte Luftangriffe gegen einzelne oder in geringer Anzahl fliegende Feindbomber durch. Die im Spanischen Bürgerkrieg gesammelten Einsatzerfahrungen hatten die Deutschen bereits gelehrt, dass diese Taktik obsolet war.

Hitler hatte seine Luftwaffe insgeheim mit Bombern und Jägern des modernsten Eindecker-Designs aufgebaut. Unter Berücksichtigung der Blitzkriegstrategie waren beim Design der deutschen Jäger die Anforderungen des Kampfes gegen Jäger und Bomber berücksichtigt worden. Die Messerschmitt 109, wie Hurricane und Spitfire ein schneller, einmotoriger Jäger, war beispielsweise nicht nur mit zwei 7,9-mm-Maschinengewehren bewaffnet, sondern auch mit zwei 20-mm-Kanonen, obwohl diese eine viel geringere Feuergeschwindigkeit hatten, war ihre Wirkung vernichtend. Der Motor der 109 war mit Treibstoffeinspritzung ausgestattet, wodurch sie beim Sturzflug gegen die Schwerkraft unempfindlich waren. Die britischen Jäger mussten auf Kanonen verzichten, waren stattdessen aber mit acht MGs vom Kaliber .303 bewaffnet. Auch Treibstoffeinspritzung war in England noch kein Thema; die Rollce Royce Merlin-Motoren der britischen Jäger verließen sich auf das einfache Vergasersystem mit Schwimmer, was den deutschen Jägern später überlegene Sturzflugeigenschaften geben sollte.

Im Spanischen Bürgerkrieg hatten die Deutschen den Schwarm entwickelt, bei dem vier Jäger ähnlich den Fingern einer ausgestreckten Hand in sehr lockerer, nach oben gestaffelter Formation Seite an Seite flogen, bisweilen mit Abständen von bis zu 200 Metern. Auf diese Weise konnten die deutschen Piloten den Feind ohne Kollisionsgefahr aufspüren. Wenn der Luftkampf begonnen hatte, spaltete sich der Schwarm in die Rotte zweier Flugzeugpaare auf, Führer und Flügelmann. Dies ist sogar heute noch die Grundformation für Jagdflugzeuge. In Spanien setzte Deutschland auch zum ersten Mal die gefürchteten Sturzkampfbomber, Stukas, und mittelschwere Bomber zur Unterstützung schnellbeweglicher Panzer- und Infanterietruppen ein.

Am 10. Mai 1940 traten die deutschen Truppen zum Angriff auf Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich an. Bei diesem Überraschungsschlag stießen die deutschen Panzertruppen durch die bis dahin für undurchdringlich gehaltenen Ardennen und umgingen dabei in einem Zug die Maginot-Linie. Nachdem der alliierte Widerstand in kurzer Zeit zerschlagen worden war, wurden die verbliebenen Truppen schließlich von den Stränden um Dünkirchen evakuiert, wobei die Royal Navy und eine Flottille kleiner Schiffe rund 330.000 Soldaten retteten. Sie mussten allerdings ihre gesamte, Artillerie und Panzerwaffe sowie große Mengen anderer Ausrüstung zurücklassen. Auch die dort eingesetzten RAF-Einheiten, die „Advanced Air Striking Force“ (vorgeschobene Luftstreitmacht), erlitten ebenfalls schwere Verluste. Das britische Fighter Command hatte die wertvollen Spitfires vernünftigerweise für die Heimatverteidigung zurückgehalten - während die zahlenmäßig stärkeren Hurricane Squadrons in den unglückseligen Frankreichfeldzug geworfen worden waren.
Angesichts der Tatsache, dass der Erste Weltkrieg fünf Jahre lang getobt hatte, war der Fall Frankreichs in nur sechs Wochen ein Riesenschock für die Welt. Die Möglichkeit einer Invasion Englands ergab sich als angenehme Überraschung für Hitler. Obwohl Operationen über den Ärmelkanal der RAF Schwierigkeiten bereiteten, galt das gleiche auch für die Deutschen. Lastkähne mussten aufgetrieben werden, die für den Transport einer Invasionstruppe über den Kanal umgebaut und im Gebiet um Calais konzentriert werden mussten. Obwohl die Luftwaffe für die Unterstützung schnell beweglicher Bodentruppen konzipiert worden war, sah sie sich nun gezwungen, in einer strategischen Rolle zu operieren. Deutschland hatte mittelschwere Bomber, die nicht über die Reichweite und Bombenkapazität der späteren viermotorigen Bomber der Alliierten verfügten. Obwohl die ME 109 eine ausgezeichnete Waffe darbot, war sie nicht als offensives Begleitflugzeug, sondern für eine defensive Rolle vorgesehen, wodurch sie eine zu begrenzte Reichweite hatte und nur 20 Minuten Flugzeit über London bot. Dennoch hatten die Deutschen durch ihre größere Erfahrung klare Vorteile und genossen eine zahlenmäßige Überlegenheit.
Als Vorhut einer geplanten Invasionsmacht von 39 Divisionen wurden dreizehn deutsche Divisionen mit einer Stärke von je 19.000 Mann an die Kanalküste verlegt. Man stellte Pläne auf, die die Landung von 125.000 Mann an den ersten drei Tagen der Invasion vorsahen. Die Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte kamen überein, dass die Operation Seelöwe nur sinnvoll sei, wenn die Luftwaffe die RAF besiegt und vor dem Aufbruch der Invasionsflotte die totale Luftüberlegenheit gesichert hatte.

Großbritannien hatte einen bedeutenden Vorteil: Radar, oder genauer "Radio Direction Finding" (RDF). Die zusätzlichen Minuten Vorwarnzeit, die dieses neue Radarerfassungssystem verschaffte, ermöglichte es den Jägern, im Alarmstart aufzusteigen und rechtzeitig eine für die Abfangoperation günstige Höhe und Position zu beziehen. Im Sommer 1940 umfasste die Radarkette um die britischen Inseln 22 "Chain Home"-Stationen und 30 "Chain Home Low"-Stationen. Sie waren so angelegt, dass zumindest in der Theorie jedes aus östlicher oder südlicher Richtung anfliegende Flugzeug von mindestens zwei Stationen ausgemacht wurde. Das Radar wurde somit zum Kernstück der britischen Luftverteidigung, einem Netz von RDF-Stationen, Posten und Zentren des Beobachterkorps, Sektorleitstellen, Sprechfunksendern, Überlandleitungen und Hilfsdiensten. Deutschland war sich über die Bedeutung des Systems nicht voll im Klaren und es sollte sich als wichtiger Faktor in der Schlacht um England erweisen.

Für die Luftverteidigung Großbritanniens unterteilte das Fighter Command die britischen Inseln in vier „Group“-Zonen, jede mit eigenem Kommandanten und Hauptquartier, jedoch dem HQ des Fighter Command in Bentley Prior unterstellt. London und der Südosten wurden von der No. 11 Group verteidigt, die No. 12 Group schützte Mittelengland und den Norden, während für Nordirland die No. 13 Group verantwortlich war. No. 10 Group, zuständig für den Westen und Südwales, wurde am 8. Juli 1940 einsatzbereit, gerade rechtzeitig für die Schlacht um England. Obwohl jeder Geschwaderkommandant für seinen eigenen Bereich zuständig war, war er auch verpflichtet, Hilferufen der No. 11 Group Folge zu leisten, von der klar war, dass sie die Hauptlast der Kämpfe tragen würde. Jede Gruppe war wiederum in Sektoren unterteilt, jede mit ihrer eigenen Sektorstation, die de facto ein örtliches Hauptquartier mit Flugplatz und Sektorleitstelle bildete.

Das "System" funktionierte folgendermaßen:

  1. Die RDF-Station würde aufgrund sich sammelnder Angriffsverbände über der französischen Küste zunehmende Feindaktivität wahrnehmen.
  2. Diese Information wurde telefonisch per Überlandleitung an den unterirdischen Filterraum des Fighter Command weitergegeben. Dort wurden die Informationen von Filterpersonal und Filteroffizieren analysiert, auf einer Karte mit Planquadraten dargestellt und von Meldern durch eine interne Sprechanlage an die nebenliegende Kommandoleitstelle sowie die Leitstellen der entsprechenden Groups weitergegeben.
  3. Wenn anfliegende Feindflugzeuge die Küste überquert hatten, war das Beobachterkorps für die weitere Verfolgung ihrer Flugroute zuständig. Die Posten berichteten an die Beobachterzentren, die per Überlandleitung mit der Kommandoleitstelle verbunden waren. Von dort wurden die örtlichen Zivilbehörden angewiesen, wann sie die Luftschutzsirenen betätigen mussten. Die taktische Kontrolle wurde jedoch an Groups und Sektoren delegiert, die ihrerseits unmittelbare Befehlsgewalt über Stationen, Squadrons und die Geschützleitstelle hatten, die die Flugabwehrgeschütze in das System einband.
  4. In jeder Group-Leitstelle tat stets mindestens ein Fluglotse Dienst, der sich auf eine riesige, in Planquadrate unterteilte Karte des Group-Gebietes und seiner Umgebung konzentrierte. Anfliegende oder das Gebiet überfliegende Flugzeuge wurden durch farbige Plaketten dargestellt, die von Soldatinnen der weiblichen Hilfsluftwaffe (WAAF) mit magnetisierten Stäben verschoben wurden. Der Fluglotse hatte außerdem einen sogenannten "Totalisator" im Auge, der auf einen Blick Standort und Bereitschaftsgrad jeder Squadron zeigte.
  5. Der Group-Fluglotse entschied, wie auf jede Gefahr zu reagieren war, und gab den Sektorhauptquartieren und der Geschützleitstelle die entsprechenden Befehle.
  6. Der Sektorleiter versetzte seine Squadrons in Einsatzbereitschaft und versorgte sie so lange mit Informationen und Instruktionen, bis der Führer des Verbandes Sichtkontakt mit dem Feind hatte. Bis dahin sollte das Know-how des Sektorleiters theoretisch dafür gesorgt haben, dass die Squadrons in ihrer günstigsten Angriffsposition waren. Wenn der Verbandsführer "Tally Ho!" rief, wusste der Leiter, dass die Schlacht unmittelbar bevorstand und seine Arbeit getan war.

Obwohl das Hauptgewicht des Angriffes offensichtlich auf Südengland fallen würde, waren nicht alle Streitkräfte der RAF in diesem Gebiet konzentriert. Die Squadrons wurden vielmehr über das Land verteilt, was nicht nur bedeutete, dass das ganze Land geschützt war, sondern dass jederzeit frische Squadrons zur Verstärkung zur Verfügung standen. Gleichzeitig war es möglich, geschwächte Squadrons in den Norden abzuziehen und neu auszurüsten.

Im Juli 1940 stellten sich die Kräfte beider Seiten wie folgt dar:

RAF FIGHTER COMMAND

Spitfires
286
Hurricanes
463
Defiants
37
Blenheims
114
Gesamtstärke
900

LUFTWAFFE
Flugzeuge in den Luftflotten 2, 3 & 5:

Jäger:

Me109   
844
Me110
250

Bomber:

Ju 87  
280
Do 17, Ju 88, He 111 
1.330
Langstreckenaufklärer
80
Gesamtstärke
2.784

Rein zahlenmäßig hatte die Luftwaffe somit eine dreifache Überlegenheit über das RAF Fighter Command. Angesichts ihrer sensationellen Erfolge waren die Deutschen natürlich zuversichtlich. Gegen sie standen jedoch die Faktoren, dass ihre Mannschaften nach dem ununterbrochenen Einsatz seit dem 10. Mai müde und ihre Flugzeuge reparaturbedürftig waren. Diese Männer und Maschinen mussten nicht nur das Fighter Command überwinden, sondern auch den Ärmelkanal - jeder Einsatz über England verlangte zwei Flüge über See. Über England oder vielleicht sogar über dem Kanal abgeschossene Besatzungen mussten mit Gefangenschaft rechnen. Ein abgeschossener alliierter Pilot konnte dagegen damit rechnen, vielleicht schon am selben Tag wieder in der Luft zu sein.

Offiziell begann die Schlacht um England am 10. Juli 1940. In ihrem Verlauf zerfiel sie in erkennbare Phasen, die vom Angreifer diktiert wurden.

Die erste bestand aus Feindangriffen auf Konvois, die den Kanal ansteuerten. Das Fighter Command sah sich daher gezwungen, täglich Hunderte von Einsätzen zum Schutz der lebenswichtigen Handelsschifffahrt zu fliegen. Diese Phase der Schlacht um England dauerte bis zum 12. August. Bis dahin waren zwischen Land´s End und Nore nur 30.000 der fast fünf Millionen Schiffstonnen den feindlichen Luftangriffen zum Opfer gefallen. Sturzkampfbomber griffen außerdem verschiedene „Chain Home“- Radarstationen an, darunter die in Pevensey, Rye, Dover und Ventnor. Da sie klein und somit nur schwer zu treffen waren, blieb keine dieser Stationen länger als 24 Stunden einsatzunfähig, und das Fighter Command musste nie ohne die Vorteile des Radarsystems auskommen. In dieser Phase verlor die Luftwaffe 261 Flugzeuge und das Fighter Command 261.
Am 2. August erhielten die Luftflotten 2, 3 und 5 den Befehl, das Fighter Command zu zerstören. Diese neue Phase begann am 13. August und konzentrierte sich auf die südenglischen Flugplätze des Fighter Command. In dieser Phase flogen die Deutschen aus ihren nördlichen Stützpunkten Angriffe auf Ziele in Nordengland, in dem irrigen Glauben, dass die Jäger der RAF auf Südengland konzentriert waren. Zu ihrem Schrecken wurden sie dank geschickter Verlegung der Squadrons von starken Spitfire- und Hurricane-Verbänden empfangen. Die Deutschen erlitten schwere Verluste.
Dennoch waren die Flugplätze des Fighter Command in der No. 11 Group schwer bombardiert worden, und die Lage war kritisch. Reichsmarschall Göring wandte seine Aufmerksamkeit nun London zu, und am 7. September begann folglich die nächste Phase. Obwohl dies schlimm für die Einwohner von London war, erlaubte diese unerwartete Atempause dem Fighter Command, die angeschlagenen Flugplätze wieder voll einsatzfähig zu machen. Während der "Schlacht um die Flugfelder" hatte die Luftwaffe 629 Maschinen verloren, das Fighter Command 385.

Die Deutschen hatten sich eingeredet, dass London das einzige Ziel war, zu dessen Verteidigung die Briten wahrscheinlich große Zahlen an Jagdflugzeugen einsetzen würden. Auf dieser Grundlage konzentrierten sich die deutschen Angriffe nun fast ausschließlich auf die britische Hauptstadt.

Der erste in dieser Serie von Luftangriffen auf London kam am Samstagnachmittag, dem 7. September. Hunderte von Bomben schlugen im Dockgebiet östlich der Tower Bridge ein. Als später die Flammen der ausgebrochenen Brände den Londoner Nachthimmel erhellten, kehrten die Angreifer in einer Welle nach der anderen zurück. Der Angriff endete am nächsten Morgen um 4.30 Uhr. Bis dahin waren 1.800 Londoner ums Leben gekommen.

Am Sonntag, dem 15. September, unternahm die Luftwaffe ihren, wie sich herausstellen sollte, letzten Versuch, bei Tageslicht über London eine Entscheidung herbeizuführen. In der Morgendämmerung dieses großen Tages war Südengland weitgehend in Nebel gehüllt, aber als die Sonne höher stieg, zerstreute sich der Dunst schnell. Das schöne Wetter war das Signal für den vorhersehbaren Angriff. Vor elf Uhr morgens hatten deutsche Aufklärungsflugzeuge die Meerenge von Dover und die Ostküste von Kent erkundet. Seit dem ersten Licht patrouillierten Spitfires und Hurricanes über der gesamten Küste zwischen Harwich und Land´s End. Jede Sektorstation hielt eine Squadron in Bereitschaft. Um 10 Uhr 50 meldeten britische Radarstationen, dass sich ein Feindverband südöstlich von Boulogne sammelte. Fünf Minuten später waren sämtliche Squadrons der No. 11 Group in höchster Alarmbereitschaft.

Um 11 Uhr 33 überquerte ein Feindverband die Küstenlinie zwischen Dover und Folkestone. Drei Minuten später folgten zwei weitere feindliche Formationen zwischen Dover und South Foreland. Ziele des Angriffes waren die Londoner Gaswerke und andere Industrieanlagen. Um diesen Schlag zu kontern, stiegen Fighter Squadrons auf, die am Mittag von fünf Squadrons des sogenannten "Duxford Big Wing" der No. 12 Group unter Führung von Major Bader verstärkt wurden. Der Angriff des Fighter Command war so wuchtig, dass die Feindflugzeuge ihre Bomben offenbar ziellos über Südengland abwarfen. Zwei Bomben fielen auf den Buckingham Palace. Doch kaum hatte sich dieser erste Massenangriff aufgelöst, da meldeten die Radarstationen bereits weitere Angriffsverbände. Zwischen 14 Uhr 10 und 14 Uhr 34 überflogen mindestens acht weitere deutsche Verbände die englische Küste mit Kurs auf London. Nachdem sie Brände in Woolwich, Barking, Stepney, den Gaswerken von Stratford, West Ham, Penge und in einem Treibstoffdepot in West Ham verursacht hatte, zog sich die Luftwaffe unter konstanten Angriffen der Verteidiger zurück.

Als nächstes griffen 27 He 111 Portland an und wurden von nur sechs Spitfires abgefangen, und sechs RAF Fighter Squadrons, kombiniert mit zielgenauem Flugabwehrfeuer, machten einen Angriff auf die Supermarine-Fabrik nahe Southampton zunichte. Dieser gescheiterte Angriffe markierte das Ende der Kämpfe an dem Tag, der seither in Großbritannien jährlich als "Battle of Britain Day" gefeiert wird. Obwohl die Piloten des Fighter Command den Abschuss von insgesamt 185 Feindflugzeugen meldeten, haben neuere Forschungen eine genaue Zahl von 58 ergeben. Das Fighter Command verlor jedoch nur 28 Flugzeuge, und solche Verluste konnte es durchaus noch länger ertragen.

Am Dienstag, dem 17. September, fing die britische Aufklärung ein deutsches Signal ab, in dem die Auflockerung der Invasionsanlagen befohlen wurde: Seelöwe war auf unbegrenzte Zeit verschoben worden. Mit den Bränden vom 15. September in London ging die Schlacht um England allerdings nicht zu Ende, obwohl dieses Datum zweifellos einen Höhepunkt markierte. Die Angriffe auf London gingen weiter, für eine Weile auch tagsüber, allerdings durch kleinere Verbände. Erfolgreiche Angriffe wurden auf verschiedene Ziele der britischen Flugzeugindustrie geführt, obwohl die He 111 vom KG55 bei einem Angriff auf die Westland-Flugzeugfabrik in Yeovil in der Grafschaft Somerset schwer geschlagen wurden. Als Reaktion wurde die He 111 in die Verbände verlegt, die die Nachtangriffe auf britische Städte durchführten, die bereits begonnen hatten und bis Mai 1941 andauerten.

Da die nächtliche Luftabwehr noch in den Kinderschuhen steckte, haben die britischen Städte in den Nächten noch lange gelitten. Dennoch war klar, dass das RAF Fighter Command die 16-wöchige Tagesschlacht gewonnen hatte. Dies war der Tribut des britischen Premierministers an das RAF Fighter Command:

"Die Dankbarkeit jedes britischen Heims gebührt den britischen Luftkämpfern, die sich unter den schwierigsten Bedingungen unerschrocken jeder Herausforderung und Todesgefahr gestellt haben und durch ihr Können und ihre Hingabe die Wende in diesem Weltkrieg erzwingen. Niemals haben in einem Konflikt zwischen Menschen so viele so wenigen so viel geschuldet."